Fadenbach - Wasser oder Wüste im Marchfeld?
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letzte Änderung:

17.04.2009
 

 

 


Der vergessene Donauarm
Entdeckung des Fadenbaches

Urlandschaft bei Wien
Vor unendlich langer Zeit war das Marchfeld noch ein Reich der Donau. Beginnend bei Wien erstreckte sich eine großartige Auen-Landschaft die bis zur March reichte. Luftbilder an trockenen Frühlingstagen zeigen auch heute noch den Verlauf der alten Donauarme (s. Historische Karte)


 

Ein letzter Rest ist der Fadenbach - ein vergessener Donauarm, der 30 Kilometer durch das Marchfeld  von Mühlleiten über Schönau, Mannsdorf, Orth und Eckartsau bis Witzelsdorf führt (s. Detailkarte). Ein intaktes Biotop, das verborgen in einem schmalen Streifen von Wäldern schlummert.


Das Fadenfeld bei Mühlleiten, im Hintergrund die Au des Fadenbaches                                                

Das Fadenfeld
Einer aus Orth a.d. Donau, Karl Reisinger, kann sich mit seinen 75 Jahren noch an die Zeiten erinnern, in denen dieser "Altarm" mit Wasser gefüllt war. Knappe 30 Jahre sind es her, als der Fadenbach noch glasklares Wasser durch das „Fadenfeld“ führte, einer Gegend, die Ausflügler aus Wien immer öfter als Ausgangspunkt für eine Wanderung in die Untere Lobau wählen.


Reste des Fadenbaches bei Eckartsau

Verlandung - Zukunft für den Donauarm?
Heute ist das Bett der "Faden"  weitgehend ausgetrocknet: die Errichtung des Marchfeld-Schutzdammes vor knapp 100 Jahren hatte dem Donauarm die Lebensgrundlage - das fließende Wasser - abgeschnitten. Dennoch führen einige Abschnitte noch ein intaktes "Wasserleben".

Orth am Fadenbach
Ein Ausflug in die Geschichte bringt erstaunliches zu Tage: waren es doch die Steine für die Errichtung von Schloss Orth, die auf dieser alten Wasserstraße transportiert wurden. Der Mühldumpf - ein Nebenarm des Fadenbaches - erinnert heute noch an  eine Mühle, die vom Wasser angetrieben wurde.


Der Mühldumpf in Orth/Donau                                                Foto: H. Mooss


Am Kühwörter Wasser

Donauarme
Im Gegensatz zum heute regulierten und daher schnell fließenden Verlauf der Donau bestand der Strom aus einem Netz von langsam fließenden Donauarmen (Große und Kleine Binn, Fadenbach, Lobarm usw.) die schon damals die Schifffahrt auch flussaufwärts ermöglichten.

Revitalisierung
Nun steht diesem Fadenbach eine Renaissance bevor. Kein leichtes Unterfangen - denn romantische Argumente zählen heute nicht mehr.


Wasser im Fadenbach (zwischen Mannsdorf und Orth)       Foto: H. Mooss


Die Große Binn - wieder verbunden mit der Donau

Gewässervernetzung
Der sinkende Grundwasserspiegel im Marchfeld und die  ungenügende Grundwasserqualität sind Argumente, denen sich nicht einmal nüchterne Rechner verschließen können.  Experten der Nationalpark Donauauen GmbH und der österr. Bundesforste haben durch die Gewässervernetzung der Altarme die Wiedergeburt des Fadenbaches bereits vorbereitet.

Zahlreiche wissenschaftliche Studien beweisen, dass eine Revitalisierung der Faden nicht nur möglich, sondern für die Ökologie und Wasserversorgung der gesamten Region von Vorteil ist.

Die "Reparatur"
Nur mehr einige wenige Reparatureingriffe in unsere „Kulturlandschaft“ sind nötig, um die knapp 30 km des zum Teil schon ausgetrockneten Gewässers wieder in ein fließendes Biotop zu verwandeln (s.a. Möglichkeiten der Bewässerung). Fauna und Flora sind noch intakt, was auch die Entdeckung einer bisher für ausgestorben  gehaltenen heimischen Fischart, dem Hundsfisch (umbra krameri) bestätigt.


Am Kühwörter Wasser, Beginn des Fadenbaches, 29.3.2002                                                    Foto: H. Mooss


Donau bei Mannsdorf                    

Arbeitsgruppe
Karl Reisinger, Leiter der Arbeitsgruppe „Wasser für die Faden“ ist optimistisch. Nicht zuletzt wurde auf seinen Initiative im Sommer 2003 bereits mit der Revitalisierung begonnen -> Details der Revitalisierung

 

Zielsetzung:
Hier entsteht eine Dokumentation über das Projekt der Revitalisierung/Renaturierung des Fadenbaches. Dabei ist nicht beabsichtigt, den behördlichen Schritten oder politischen Entscheidungen vorzugreifen. Anregungen und Informationen von Befürwortern der Sanierung, aber auch kritische Anmerkungen von Beteiligten oder Betroffenen sind willkommen und werden - soweit möglich -  in die Seite  aufgenommen. 

Weiters soll hier eine Plattform für den überregionalen Fadenbach-Wasserverband, bestehend aus den Gemeinden Orth, Eckartsau, Probstdorf, Mannsdorf, Groß-Enzersdorf und Schönau gegeben werden.
 

Wien, am 26.3.2002


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